Das zweite Corona-Jahr hat im Einzelhandel deutliche Spuren hinterlassen: 42 Prozent kämpften mit einem deutlichen Umsatzrückgang. Die Investitionen in die Digitalisierung sind davon aber nicht betroffen, denn 81 Prozent der Unternehmen sehen moderne Kommunikationstechnologien und -tools als integralen Bestandteil des zukünftigen Arbeitsalltags. Mit 55 aus 100 möglichen Punkten im Digitalisierungsindex steigert sich der Handel im Vergleich zum Vorjahr um einen Zähler, liegt aber weiter unter dem branchenübergreifenden Schnitt (59 Punkte). Das hat die Benchmark-Studie "Digitalisierungsindex Mittelstand 2021/22“ ergeben, die techconsult zum sechsten Mal im Auftrag der Deutschen Telekom durchgeführt hat.
Lösungen wie das kontaktlose Bezahlen, Kunden-WLAN im Geschäft oder Selbstbedienungskassen sind bereits erprobt, nun wollen Unternehmen die digitale Kommunikation mit ihren Kunden fördern. Weiteren Handlungsbedarf sehen mittelständische Einzelhändler besonders im Bereich Sicherheit und Datenschutz. Das Arbeiten im Homeoffice hat gezeigt, dass ein sicherer Datenaustausch essenziell, aber noch nicht ausreichend gegeben ist. Dazu sind weitere Umstellungen nötig, beispielsweise in Form von professioneller E-Mail-Security oder Verschlüsselung von Dateien und Laufwerken.
Die Studie zeigt, 93 Prozent der befragten Handelsunternehmen werden ihre Investitionen in die Digitalisierung in Zukunft beibehalten oder erhöhen. Ob mit umweltfreundlichen Verpackungen oder der gezielten Auswahl von Lieferanten: Für den Großteil der Handelsunternehmen ist Nachhaltigkeit grundsätzlich ein wichtiges Thema, das sie nun auch mit Hilfe der Digitalisierung vorantreiben wollen – zum Beispiel über eine digitale und damit ressourcenschonendere Routenplanung oder softwarebasierte Car-Sharing-Modelle. Auch der Staat ist grundsätzlich bereit, solche Digitalisierungsprojekte finanziell zu fördern – diese Angebote sind allerdings 53 Prozent der befragten Unternehmen unbekannt.