Als Microsoft-Gründer Bill Gates 2022 das erste Mal eine KI in Aktion sah, wie sie einen Biologie-Test mit Bravour löste, war er schlichtweg baff: „Artificial intelligence is as revolutionary as mobile phones and the Internet.” Ihm war sofort klar, dass hier die nächste digitale Revolution geschieht. Wie es aussieht, sollte er Recht behalten. KI-Technologien gelten längst als Schlüsselfaktoren für gesteigerte Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit. In nahezu allen Branchen gibt es mittlerweile Anwendungen, die schon heute unser Leben radikal verbessern – oder es gar retten.
In der medizinischen Diagnostik etwa helfen KI-Algorithmen, Krankheiten und Zustände genauer und schneller zu erkennen als Ärzte. Die Genauigkeit der Maschinen-Diagnose liegt derzeit bei 90 Prozent, die von Ärzten bei 85 Prozent. In vielen Unternehmensprozessen, vom Recruiting bis zur strategischen Datenanalyse, sind KI-Systeme ein Game Changer. Das Business GPT der Telekom zum Beispiel sichtet Bewerbungen, dient beim Onboarding als Lernplattform, liefert KI-gestützte Analysen und Antworten in Sekunden und organisiert selbstständig wiederkehrende Aufgaben. Mit einem Fokus auf Sicherheit und Datenschutz umfasst das Magenta AI Portfolio zahlreiche branchenspezifische KI-Lösungen – von intelligenten Dialogsystemen für Kundenkommunikation über vorausschauende Wartung zur Vermeidung von Ausfällen bis hin zu automatisierter Bild- und Videoanalyse beispielsweise für die Qualitätskontrolle oder Logistikprozesse. So können Unternehmen ihre digitale Präsenz ausbauen, effizienter arbeiten und ein besseres Kundenerlebnis schaffen.
Was Künstliche Intelligenz schon jetzt bewirkt
Unternehmen profitieren von Produktivitätssteigerungen und optimierten Lieferketten. In Verbindung mit dem Internet der Dinge (IoT) verspricht KI einen Effizienzschub für die Industrie. Hier sind Maschinen intelligent vernetzt, sodass Abläufe optimiert und Ausfälle präzise vorhergesagt werden können. Analysen zeigen, dass vorausschauende Wartung (Predictive Maintenance) die Wartungskosten um bis zu 25 Prozent senken, bis zu 50 Prozent der Maschinenstillstände verhindern und die Lebensdauer von Anlagen um bis zu 40 Prozent verlängern kann.
Spätestens mit dem Aufkommen von generativer KI, die aus bestehenden Daten neue Inhalte erstellen kann, hat der Disruptions-Turbo so richtig gezündet. Und die technologische Entwicklung prescht weiter mit großer Geschwindigkeit voran. So zeigt eine aktuelle Bitkom-Umfrage, dass 73 Prozent der Unternehmen in Deutschland Künstliche Intelligenz als die wichtigste Zukunftstechnologie ansehen. Das Potenzial ist enorm – auch wenn es noch Luft nach oben gibt: Wie das ifo Institut berichtet, setzen aktuell zwölf Prozent der deutschen Unternehmen KI ein, was im europäischen Vergleich ein eher geringer Anteil ist.
Hier sieht der KI-Pionier Hermann del Campo Handlungsbedarf: “Wir müssen alle lernen, KI zu sprechen. Insbesondere im Business lohnt es sich zu hinterfragen: Wie kann ich KI für mich gewinnbringend nutzen?” Dabei geht es nicht primär um Kostenreduktion, sondern um neue Produkte, Services und Wachstum, womöglich durch völlig neue Geschäftsmodelle. „Wer KI nur zur Effizienzsteigerung versteht, denkt zu kurz“, unterstreicht auch Julian Yogeshwar. Für den Gründer der KI-Beratungsfirma Just Forward liegen die Chancen vor allem in digital gestützten Geschäftsmodellen und einer innovativen Unternehmenskultur. Beide Experten treten als Speaker bei der diesjährigen DIGITAL X Focus Edition AI auf.
Digitaler Treibstoff für den Aufschwung
„Ob KI-gestützte Wartungslösungen, die Ausfälle in der Produktion verhindern, oder smarte Sicherheitsmechanismen, die Cyberangriffe frühzeitig erkennen: Künstliche Intelligenz ist der Wachstumsmotor, der dem Mittelstand enorme Chancen eröffnet“, sagt Klaus Werner, Geschäftsführer Geschäftskunden der Telekom Deutschland. „Gerade in Zeiten, in denen Geschwindigkeit und Sicherheit über Wettbewerbsfähigkeit entscheiden, wird KI zum digitalen Treibstoff für Innovation und Resilienz.“ Das bestätigt auch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in ihrem aktuellen Forschungsbeitrag: Das Bruttoinlandsprodukt könnte dank KI bis 2030 um satte 11,3 Prozent wachsen, so die Zahlen der Förderbank. Das entspricht etwa 430 Milliarden Euro.
In der IT, im Recruiting oder in der Industrie: KI-Nutzung birgt große Chancen für Unternehmen und uns alle. Aber mit der neuen Technologie entstehen auch neuartige Cyberrisiken. Der Einsatz von KI-Systemen in die eigene IT-Landschaft stellt neue Anforderungen an Cloudstrukturen und Cybersicherheit. Eine Orientierungshilfe bietet der EU AI Act. Die europäische KI-Verordnung stellt die Weichen für die KI-Nutzung und bietet den Anwender:innen Rechtssicherheit.
Mit KI-Agenten in die Arbeitswelt der Zukunft
Während sich die Wirtschaft mit den immensen Möglichkeiten von KI vertraut macht und auf deren Einsatz vorbereitet, ist die technologische Evolution bereits einen Schritt weiter: KI-Agenten sind auf dem Vormarsch. Die autonom arbeitenden Systeme können komplexe, zielgerichtete Arbeitsabläufe eigenständig ausführen, während sich die Mitarbeitenden auf strategische und kreative Aufgaben konzentrieren. Es gibt bereits Überlegungen, ganze Teams aus KI-Agenten zu formen, die gar Führungsaufgaben übernehmen. Und die nächsten Evolutionsstufen warten sicher schon.
Um hier mithalten zu können, muss gerade der Mittelstand den internationalen Rückstand aufholen und die KI-Readiness voranbringen: Systeme prüfen, Mitarbeiter:innen schulen, mutig vorangehen. Wie KI auch Ihrem Unternehmen einen echten Entwicklungsschub geben kann, erfahren Sie auf der DIGITAL X Focus Edition AI am 10. September in Köln. Hochkarätige Keynote-Speaker liefern Inspiration und spannende neue Perspektiven auf das Thema KI. In Vorträgen, Diskussionen und Masterclasses klären wir die zentralen Fragen rund um intelligente digitale Zukunft, allen voran: Ist Ihr Unternehmen AI ready?