ROOOM: DCA-GEWINNER DES REGIONALENTSCHEIDS EAST
Die Welt wird virtuell – mit rooom, dem DCA-Sieger für 3D, VR und AR
Visualisierungen in 3D können Museumsbesuche bereichern, Bücher illustrieren oder Online-Shops zu bewegten Schaufenstern verhelfen. Das Thüringer Start-up rooom wurde dafür mit dem Digital Champions Award ausgezeichnet.
WWW, das weiß jedes Kind, steht für Wasser, Wetter, Wolken. Zumindest jene Kinder, die das Buch „Regentröpfchens Reise“ der Autorin Iris Gottschlich gelesen, ja geguckt haben. Denn in dem Buch führen QR-Codes die jungen Leserinnen und Leser zu einer App, mit der die gedruckten Illustrationen auf dem Smartphone animiert werden. Möglich ist das dank der Entwicklung des Jenaer Start-ups rooom.
Rundgänge für Museen oder durch Wohnungen, Visualisierungen von Möbeln oder belebte Bilder – das Thüringer Unternehmen room bietet online eine „Komplettlösung für 3D, Virtual Reality und Augmented Reality“ an. Die Lösungen des Unternehmens nutzen sowohl der Saurierpfad in Jena, der Online-Musikhändler thomann, der Prothesenproduzent ottobock, die Digitalkonferenz re:publica oder der Komiker Otto Waalkes.
„Jede Branche kann diese Techniken sinnvoll einsetzen“, sagt Hans Elstner, Vorstand des Start-ups. Weder am Technikstandort München noch in der Start-up-Metropole Berlin hat Elstner 2016 das Unternehmen gegründet. Eine Herausforderung, die die inzwischen 30 Mitarbeiter so erfolgreich annehmen, dass sie als Sieger der Kategorie Digitale Produkte & Dienstleistungen den Regionalentscheid EAST des Digital Champions Award hervorgingen.
„Im internationalen Vergleich tut sich der deutsche Markt bekanntlich schwerer mit dem Ausprobieren neuer Technologien“, sagt Elstner, der festgestellt hat, dass roooms Technologie in den USA deutlich schneller adaptiert wurde als in Deutschland. „Fast zwei Drittel unserer Nutzer kommen aus dem Ausland. Wer es schafft, als Digital-Start-up am deutschen Markt zu bestehen, kann wirklich stolz auf sich sein.“, sagt Elstner.
Das gilt auch für Technologien, die viele Menschen zwar kennen, deren voller Nutzen aber noch immer nicht anerkannt wird. Von Reparaturen bis Shopping eröffnen 3D, AR und VR ungeahnte Möglichkeiten, bisherige Arbeitsabläufe zu verbessern: Wenn Monteure aus der Ferne Anweisungen für die richtigen Handgriffe geben können oder Kunden daheim schauen, wie eine Leuchte oder ein Stuhl in den eigenen vier Wänden aussähe.
„Am Beispiel von Messen sehen wir gerade sehr deutlich, welche enormen Vorteile ortsunabhängige 3D-Präsentation haben. Ich bin überzeugt davon, dass 3D-Technologien das Zeug dazu haben, ein wesentlicher Wirtschaftsmotor zu werden und auch die Gesellschaft nachhaltig prägen werden.“, sagt Elstner in einer Zeit, in der Messen kaum oder nicht denkbar sind.
Das besondere an rooms Lösung ist, dass die Kunden selbst ihre Anwendungen gestalten können. „DIY“ – „do it yourself“ – stand deswegen früher im Namen der Webseite des Unternehmens. Mit einer handelsüblichen Kamera, in vielen Fällen ein Smartphone, können Nutzer von einem Objekt fünf bis 15 Fotos aus drei bis vier verschiedenen Höhen machen, oder sie laden ein Video hoch. Daraus errechnet die rooom-App ein 3D-Modell.
Damit ist rooom sehr erfolgreich und erhielt bereits Preise. Für Elstner eine Bestätigung der Leistung und Motivation für das gesamte Team. Er schätzt vor allem die Verleihung auf der Bühne, wo es Gelegenheit gäbe, mit dem Publikum in Kontakt zu treten. Das aber, geht bis auf Weiteres nur virtuell.