LEILA SUMMA ÜBER PERSPEKTIVEN NACH DER KRISE
Und es hat Zoom gemacht – Digitalexpertin Leila Summa im Interview
Sie ist Digitalexpertin, Ratgeberautorin und selbst Unternehmerin: Leila Summa. Den Mittelständlern, die sie mit ihrer Play To Change GmbH bei der digitalen Transformation unterstützt, rät sie derzeit eins: die Offenheit und die Geschwindigkeit zu behalten, die sie in der Krise aufgenommen haben.
Lange Zeit standen Digitalisierungsprojekte bei vielen Unternehmen nicht unbedingt oben auf der Agenda. Dann kam Corona – und plötzlich ging alles schneller als je zuvor: „Wir haben die Adaptionsrate von Technologien von 24 auf zwei Monate verkürzt“, sagt Leila Summa. Von der Anbindung der Homeoffice-Mitarbeiter über Videokonferenzen bis zum Onlineshop: Covid-19 hat in Sachen digitale Transformation ganze Arbeit geleistet. „Unternehmen, die schon einen digitalen Wettbewerbsvorteil hatten, wurden belohnt, während ebenso klar wurde, wo es noch Defizite gibt“, hält Summa fest.
Kommunikation gehörte je nach Unternehmen zu den Defiziten: „Wenn man die Mitarbeiter auf einem Veränderungsprozess mitnehmen will, muss man ihnen zuerst erklären, warum“, sagt Summa. Die intensive Kommunikation bei der Einführung von Kontaktbeschränkungen und Co. im Frühling sei ein gutes Beispiel, wie es laufen könne: Die Menschen waren überzeugt von der Notwendigkeit und zogen mit. So funktioniere es auch mit Digitalisierungsprojekten.
Konkret hebt die Change-Expertin – zuletzt auf der DIGITAL X DIGITAL EDITION – drei Lehren hervor, die sich Unternehmer auch weiterhin zu Herzen nehmen sollten. Erstens: Geschwindigkeit aufnehmen und fokussiert
bleiben. Nur wer sich bewege, könne auch ans Ziel kommen. Zweitens: „Wir haben nicht die Zeit, auf die perfekte Lösung zu warten, wie wir im Homeoffice arbeiten oder Kunden weiter betreuen können. Wir müssen manchmal improvisieren, um unser Business am Laufen zu halten und unsere Kunden weiter zu betreuen“, sagt Summa. „Done is better than perfect.“ Drittens: Empathie, Solidarität und Hilfsbereitschaft bewegen Menschen – und damit auch Unternehmen. Wer sich verstanden fühlt, schöpft Kraft, Sicherheit und Selbstvertrauen für neue Aufgaben. Aus Angst vor Veränderung werde Vorfreude, sagt Summa.
Bei mehr Entscheidern denn je hat es durch die Coronakrise – angelehnt an den gleichnamigen Videokonferenzdienst – „Zoom“ gemacht: Heute entdecken die meisten deutschen Mittelständler in der Krise deutliche Chancen. Weil sie erlebt haben, was ihr Unternehmen durch digitale Tools zu leisten im Stande ist. Die Zeit, die eigene Digitalisierung weiter zu forcieren, sie war nie besser.