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Robotic-as-a-Service (RAAS): Wenn Unternehmen Roboter leasen

Roboter zur Miete

Fahrzeug Leasing ist den meisten Unternehmern bekannt, Gabelstapler Leasing vielleicht auch noch, aber auch die Robotikbauer streben jetzt in den begehrten Leasingmarkt und offerieren vor allem kleinen und mittelständischen Unternehmen einen Einstieg in die Technologie. Robotic as a Service (RaaS) heißt das Zauberwort und in den letzten Monaten sind einige RaaS Provider entstanden, die ganze Roboterflotten bewirtschaften.

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Die Idee: Die Unternehmen leihen sich keine Arbeitskräfte, sondern Roboter. Wenn der Roboter steht, muss der Kunde nicht bezahlen. Dabei handelt es sich nicht um schwere Industrieroboter, die in den Automobilwerken schaffen, sondern um Cobots oder Serviceroboter. Cobots sind kollaborative Systeme, die mit dem Menschen zusammenarbeiten können. Dieser Markt boomt seit einigen Jahren, immer mehr Anbieter drängen auf den Markt, um mit einfacher Robotik beispielsweise das Handwerk zu begeistern. Jetzt folgt das passende Finanzierungsmodell.


In der Vergangenheit waren es vor allem Serviceroboter, die beispielsweise an der Rezeption stehen, die auf RaaS-Basis vermietet wurden, doch auch das verarbeitende Gewerbe zieht nach. Erste Anwendungen entstehen im Bereich Schweiß- oder Kleberobotik und auch in der Ersatzteillogistik - ein Pay per Pick-Modell schwebt da manchen Anbietern schon vor. Aber: Der menschliche Leiharbeiter nimmt sich das Werkstück und startet sofort mit dem Schweißen, der Roboter muss zunächst installiert, angelernt werden. Es braucht eine echte Plug and Play-Lösung. Daran arbeiten viele Hersteller. Stichwort: Verbesserte Bedienoberflächen. Und auch die Integratoren wittern ein neues Geschäft.


Auch deshalb, weil ein riesiger Roboter-Gebrauchtmarkt entstehen könnte. Die Roboterbauer produzieren weiterhin ihre Einheiten, die Serviceprovider kaufen die Systeme, vermieten sie, kümmern sich um den Service und bedienen den Gebrauchtrobotermarkt. Und der entsteht analog zum Automobil dann wohl in Osteuropa. Aber: Es wird auch Unternehmen geben, die das Leasingprodukt übernehmen werden. Wenn der Robotereinsatz funktioniert, sich rechnet, dann kaufen die Verantwortlichen den stählernen Kollegen. Denn wenn ein Roboter zehn Jahre zuverlässig arbeitet, ist der eine „Gelddruckmaschine“, sagt Werner Kraus vom Fraunhofer IPA. RaaS ist auch ein Anreizsystem, erste Schritte mit der Robotik zu gehen, Erfahrungen zu sammeln.


Die Entwicklungen in der Robotik beobachten auch Finanzinstitute. Laut Fraunhofer IPA entwickelt sich mit dem RaaS-Ansatz ein neuer Finanzmarkt. Anleger investieren ihr Geld zukünftig vielleicht in Roboterflotten. Warum sollte das, was für Windkraftanlagen, Solaranlagen oder Container funktioniert, nicht auch für Roboter gelten? Für den Robotikexperte Helmut Schmid hört sich das „noch etwas spacig an“, aber er sieht auch einen Vorteil in der Diskussion: „Die Aufmerksamkeit für Robotik gewinnt, auch im Endverbrauchermarkt.“



Er hat recht, denn sobald die Finanzindustrie ein Geschäftsmodell entwickelt, existiert viel Risikokapital, wächst eine ganze Branche. Und aus dem Maschinenbau kennen wir ähnliche Ansätze: Die Munich RE und Trumpf arbeiten an Pay per Use-Modellen für die Werkzeugmaschine.