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Rettungsdienst meets Digitalisierung

FTI Engineering Netzwork: Direkter Draht zum Notarzt

In Deutschland fehlen Notärzte, vor allem auf dem Land. Eine digitale Lösung hilft, Kapazitäten effektiver einzusetzen. Von der Digitalisierung profitieren Rettungsdienste und Patienten gleichermaßen.

Krankenwagen, Hubschrauber oder Löschzug? Geht ein Anruf bei der 112 ein, entscheidet der Rettungsdienst in Sekundenschnelle, welches Fachpersonal mit welchen Fahrzeugen an den Unfallort geschickt wird. Nicht bei jedem Rettungseinsatz ist ein Notarzt dabei, auch Notfallsanitäter können übernehmen. Doch es gibt Grenzen: Einige Medikamente wie beispielsweise Morphin kann nur der Notarzt verabreichen. Doch an Notärzten mangelt es in Deutschland. Laut einer Erhebung des Bayerischen Roten Kreuzes fehlten Notärzte insgesamt 5.800 Stunden an den Standorten des BRK in Bayern von Anfang Dezember 2019 bis Anfang Januar 2020. „Die Anzahl an Einsätzen und die geringe Verfügbarkeit von Notfallärzten ist akut“, sagt Sebastian Timme, Geschäftsbereichsleiter Industrie bei der FTI Engineering Network GmbH. „Einige lokale Rettungsdienste mahnen mittlerweile an, dass die Notfallrettung kollabieren wird, wenn sich die Situation nicht ändert.“ FTI will diesem Notstand mit einer Telenotarzt-Lösung entgegenwirken. „Innovation durch Digitalisierung kann dabei helfen Leben zu retten. Und dabei hilft ein zuverlässiger Partner für diese Digitalisierung. Und den haben wir mit der Telekom“, sagt Michael Weisel, Geschäftsführer von FTI. Für die zuverlässige Datenübertragung sorgt die Global M2M SIM (GSIM) der Telekom.


Zuverlässige Kommunikation und beste Konnektivität

Kerngeschäft von FTI ist die Entwicklung und Herstellung von Videosystemen für die Luftfahrt. Doch seit Kurzem erschließt der Mittelständler aus Wildau bei Berlin, der seit 2018 ein Unternehmen der Familie Peiker ist, auch andere Branchen wie die Industrie oder das Gesundheitswesen. So entwickelte das Unternehmen für einen regionalen Rettungsdienst aus Brandenburg eine mobile Telenotarzt-Lösung. Digitalisierungspartner für das Projekt war die Telekom. Dank der Telenotarzt-Lösung können sich Notärzte direkt digital zu einem Einsatz dazuschalten und Anweisungen geben. Bodycams, 360-Grad-Kameras, LTE-Router, digitale Videorekorder, Server und Tablets stellen sicher, dass der Notarzt alle Audio-, Video- und Vitaldaten erhält, die er für die Beurteilung einer Situation benötigt. Eine stationäre Telenotarzt-Lösung befindet sich im Rettungswagen, eine mobile Version nimmt der Notfallsanitäter mit an den Unfallort.

Beide Lösungen enthalten Router, die alle Daten über eine Cloud an den Notarzt senden. Damit auch HD-Bilder und Video-Livestreams zuverlässig übertragen werden, enthält jeder Router eine GSIM der Telekom. „Das Hauptargument für uns war, dass die SIM große Bandbreiten per Mobilfunk übertragen kann, mit einer Geschwindigkeit von mehr als einem Gigabit pro Sekunde“ sagt Timme. „Zusammen mit der Telekom haben wir das Ganze erfolgreich intensiven technischen Tests unterzogen.“ In Zukunft wird diese Datenübertragung mit dem neuen Mobilfunkstandard 5G noch schneller funktionieren.

Die GSIM liefert aber nicht nur hohe Bandbreiten, sondern stellt stets die beste verfügbare Konnektivität zur Verfügung. Für das Management der SIM-Karten nutzt FTI das M2M Service Portal der Telekom. Hier kann das Unternehmen alle Vertragsinformationen und die Daten seiner Karten einsehen. 

Dank Digitalisierung in Sekundenschnelle zum Notfall

Die Lösung soll die Notärzte nicht ersetzen, sondern dabei unterstützen, ihre Kapazitäten effektiver zu nutzen. „Der gesamte Einsatz eines Rettungswagens kann im ländlichen Raum bis zu drei Stunden dauern. In vielen Fällen wird die Fachexpertise eines Notarztes aber nur zehn Minuten benötigt, beispielsweise um die Vergabe eines bestimmten Medikaments anzuweisen“, sagt Timme. „Mit der Telenotarzt-Lösung kann sich der Arzt per Video zum Notfall hinzuschalten und hat nach seinem Einsatz wieder Kapazitäten für weitere Notfälle.“ Die Lösung ermöglicht nicht nur schnelle Hilfe für Notfallpatienten, auch Krankenhäuser und Rettungsdienste sparen Zeit und Geld. Zudem werden Patienten schneller behandelt, was später positive Auswirkungen auf die Kosten für eine Reha und mögliche Pflegestufen haben kann.

Zudem ist es möglich, mehrere Fälle gleichzeitig zu betreuen. Das wäre beispielsweise praktisch bei der Verlegung von Patienten in ein anderes Krankenhaus. Laut gesetzlicher Verordnung muss bei diesem Transport im Rettungswagen ein Notarzt anwesend sein und die Vitaldaten überwachen. Meist sind die Patienten dabei in einem stabilen Zustand. Mit der Telenotarzt-Lösung könnte ein Notarzt bis zu drei Patienten digital überwachen. Der Telenotarzt von FTI überzeugt nicht nur Rettungsdienste, sondern auch die WirtschaftsWoche und die Telekom: Sie kürten die Lösung mit dem Digital Champions Award 2019.


Deutsche Telekom und FTI

Die Aufgabe: Damit der Notarzt über die Telenotarzt-Lösung fundierte Entscheidungen treffen kann, muss er den Notfallsanitäter störungsfrei hören, in Echtzeit Bilder von der Unfallstelle sehen und die Vitaldaten des Patienten im Blick haben.

Die Lösung: FTI benötigte daher für seine Router eine SIM-Karte, die große Bandbreiten per Mobilfunk schnell und zuverlässig übertragen kann. Die Global M2M SIM der Telekom kann Bandbreiten mit mehr als einem Gigabit pro Sekunde übertragen und stellt immer die beste verfügbare Konnektivität zur Verfügung.

Die Vorteile: Dank der zuverlässigen Datenübertragung der GSIM hat der Notarzt auch aus der Ferne einen Überblick über die Situation am Unfallort und kann fundierte Entscheidungen zur Behandlung von Patienten treffen.


M2M Service Portal 3.0

Mit der neuen Version des Web-Portals lassen sich M2M-SIM-Karten noch einfacher an Kundenbedürfnisse anpassen. In ihrem individuell konfigurierten Cockpit haben Unternehmen einen Überblick über die M2M-Konnektivität ihrer SIM-Karten. Dank flexibler Tarifmodelle und Abrechnungsfunktionen haben die Benutzer ihre Kosten immer im Blick und erhalten detaillierte Daten- und Kostenübersichten für maximale Transparenz.

5G: Eine neue Generation im Mobilfunk

Im Laufe des Jahres wird das 5G-Netz für Kunden in Deutschland verfügbar sein und die mobile Datenübertragung dank höherer Bandbreiten optimieren. Dabei geht es weniger um einen neuen Mobilfunk- als vielmehr um einen Kommunikationsstandard.

Mit 5G begegnen Netzbetreiber nicht nur den Anforderungen des stetig wachsenden weltweiten Datenverkehrs, sondern schaffen auch die Grundlagen für neue Anwendungen und Geschäftsmodelle – etwa dem Internet der Dinge oder Augmented Reality.

Mehr dazu im Telekom-Special.

Steckbrief

Name: FTI Engineering Network GmbH

Gründung: 2001

Hauptsitz: Wildau

Mitarbeiter: 35